Im März 2025 wurde das vom Verein für Menschen mit Demenz in Liechtenstein initiierte Erasmus+-Projekt «Demenz im deutschen Sprachraum» erfolgreich abgeschlossen. In einer externen Bewertung durch Erasmus+ Experten erzielte das Projekt ein hervorragendes Ergebnis von 95 von 100 möglichen Punkten und wurde als «Good Practice»-Beispiel für Inklusion und Diversität ausgezeichnet.
Das Projekt stärkte die Zusammenarbeit zwischen den Alzheimer- und Demenz-Organisationen aus Liechtenstein, Deutschland, Luxemburg, Südtirol und Belgien. Ziel war es, sozialpolitische Kompetenzen zu fördern, die Anerkennung für das Thema Demenz länderübergreifend zu verbessern und anerkannte, innovative Lösungsansätze im Umgang mit Demenz zu entwickeln.
Grenzüberschreitende Zusammenarbeit als Erfolgsfaktor
Das Projekt entstand im Rahmen durch die Zusammenarbeit in der Deutschsprachigen Alzheimer- und Demenz-Organisation (DADO). Die DADO ist ein Zusammenschluss der Alzheimer- und Demenz-Organisationen im deutschsprachigen Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz, Liechtenstein, Luxemburg, Südtirol und Belgien). Bereits seit 2020 besteht zwischen den Organisationen eine Kooperation, die auf einen nachhaltigen Wissenstransfer und gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit abzielt. So können bewährte Ansätze länderübergreifend adaptiert und Ressourcen gezielt eingesetzt werden.
Ausgangspunkt für das Erasmus+-Projekt war die Situation im Südtirol, wo Demenz bislang politisch wenig Beachtung fand und Daten zur Versorgung fehlten. Durch die Teilnahme am Projekt konnten die beteiligten Organisationen Erfahrungen austauschen, voneinander lernen und gemeinsam neue Impulse für eine zeitgemässe Versorgung setzen. Ermöglicht wurde das intensivierte Miteinander durch die Unterstützung von Erasmus+. In vier Arbeitstreffen in Berlin, Luxemburg, Liechtenstein und Südtirol sowie regelmässigen Online-Konferenzen.
Hochwertige Ergebnisse für Politik und Praxis
Das Projekt identifizierte länderübergreifende Lern- und Handlungsfelder, diskutierte aktuelle Herausforderungen und erarbeitete nachhaltige sozialpolitische Empfehlungen für Politik und Praxis aus allen DADO-Ländern.
Die strukturierte Zusammenarbeit mündete in drei praxisorientierten Dokumenten, die unterschiedliche Perspektiven von Demenz beleuchten und konkrete Anregungen für Verbesserungen bieten.
Zentrales Ergebnis des Projekts sind drei Leitfäden, die sich an politisch Verantwortliche Fachkräfte sowie Menschen mit Demenz und Ihre Angehörigen richten. Sie machen «Best-Practice» Beispiele sichtbar und geben konkrete Anregungen für die Verbesserung von Versorgungsangeboten.
Die drei Leitfäden behandeln folgende Schwerpunkte:
• Demenz mit Beginn im jüngeren Alter
• Diversität: gegenwärtige und zukünftige Herausforderungen
• Pflege- und Betreuungsgeld
Nachhaltiger Nutzen und gestärktes Netzwerk
Das Erasmus+-Projekt hat den persönlichen und fachlichen Austausch zwischen den Partnerorganisationen deutlich intensiviert. Die Begegnungen vor Ort ermöglichten tiefe Einblicke in unterschiedliche Versorgungssysteme und brachten neue, praxisnahe Inspiration. Ein besonderer Mehrwert: Viele gelungene Beispiele lassen sich flexibel auf andere Länder und Regionen übertragen. Das DADO-Netzwerk bleibt weiterhin aktiv und besitzt, so die Expertenbewertung, grosses Potenzial für zukünftige Projekte.
Projektdetails:
Projektträger: Verein für Menschen mit Demenz in Liechtenstein
Projektpartner:
• Association Luxembourg Alzheimer asbl,
• Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz,
• Ligue Alzheimer Belgien
• Alzheimer Südtirol
Projektdauer: 1. April 2023 bis 31. März 2025
Fördersumme: € 30’000
Weitere Informationen: https://www.demenz.li