Das Schulamt Liechtenstein hat Ende Februar 2025 das Erasmus+-Projekt «Mehrsprachigkeitsfördernde Module für den Fremdsprachenunterricht (MEMO) – Beispiele für einen sprachen- und kultursensiblen Anfangsunterricht Französisch» erfolgreich abgeschlossen.
Hintergrund und Zielsetzung
Sprachliche und kulturelle Vielfalt wird im Schulalltag oft nicht ausreichend genutzt, obwohl sie wertvolle Synergien für effektiveres Lernen schaffen kann. Lehrpersonen begrüssen den Einsatz von Sprachvergleichen, sehen jedoch einen Mangel an Unterstützung durch Aus- und Weiterbildungen sowie geeignete Lehrmittel. Vor diesem Hintergrund entwickelte das MEMO-Projekt innovative Module, die die mehrsprachigen Kompetenzen von Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern stärken.
Das Hauptziel war, die Mehrsprachigkeit im Französischunterricht gezielt zu fördern. Die entwickelten mehrsprachigkeitsfördernde Module (MEMOs) integrieren die verschiedenen Sprachen und Kulturen der Lernenden und fördern so Sprachbewusstsein, Akzeptanz sowie mehrsprachige Fähigkeiten. Lehrpersonen erhielten umfassende Materialien und Schulungen, um einen mehrsprachigen und kultursensiblen Unterricht umzusetzen.
Zusammenarbeit und Methodik
Das Projekt vereinte acht Organisationen aus Liechtenstein, Österreich, Deutschland und der Schweiz. Durch die enge Kooperation zwischen Hochschulen und Schulen aus vier deutschsprachigen Ländern wurde der Austausch von Unterrichtserfahrungen intensiviert. Dabei konnten unterschiedliche Traditionen der Mehrsprachigkeitsdidaktik zusammengeführt und verbreitet werden.
Zur Umsetzung wurden Lehrpläne, Curricula und Lehrwerke analysiert, um Kompetenzen und Inhalte systematisch zu erfassen. Darauf basierend entstanden die MEMOs, begleitende Handreichungen sowie Weiterbildungsangebote. Zudem fanden zahlreiche Verbreitungsaktivitäten wie Tagungen und Workshops statt.
Ergebnisse und Wirkung
Das Projekt lieferte eine umfassende Lehrwerkanalyse der beteiligten Länder, aktuelle Literaturübersichten zu Mehrsprachigkeit und Mehrkulturalität sowie praxisorientierte Materialien und Schulungsmodule. Insgesamt wurde MEMO bei 14 Veranstaltungen präsentiert und stiess auf grosses Interesse.
Besonders für die Schülerinnen und Schüler brachte das Projekt bedeutende Impulse: Sie wurden ermutigt, die gesellschaftliche Bedeutung von Mehrsprachigkeit sowie die Vielfalt der im Lehrplan verankerten Fremdsprachen, Familien-, Umwelt- und Minderheitensprachen bewusst wahrzunehmen und wertzuschätzen. Der inklusive und ganzheitliche Ansatz motivierte alle Lernenden, ihre sprachlichen Ressourcen und Lernstrategien aktiv in den Unterricht einzubringen.
Auch die Lehrpersonen profitierten von gezielten Weiterbildungen im Bereich der Mehrsprachigkeitsdidaktik und im Umgang mit sprachlicher, kultureller und ethnischer Vielfalt. Damit leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag zur Qualitätssteigerung des Fremdsprachenunterrichts in Liechtenstein und den Partnerländern.
Organisation: Regierung des Fürstentums Liechtenstein
Projektdauer: 1. März 2022 bis 28. Februar 2025
Fördersumme: € 322’190
Weitere Informationen zum Projekt: https://memo-project.com