Mitte März reisten Mitarbeitende der CIPRA nach Frankreich zur Partnerorganisation En passant par la montagne ihres Erasmus+ Projektes Via Alpina Youth. Zu diesem Anlass haben wir die zwei Teilnehmerinnen Maja und Sophie interviewt.
Wo habt ihr ein Job-Shadowing gemacht und warum?
„Wir haben Job-Shadowing bei unserer Partnerorganisation En passant par la montagne gemacht. Der Hauptgrund für unser Job-Shadowing dort war, dass die Organisation in Frankreich schon viel Bekanntheit und Erfahrung hat bzw. gesammelt hat und sich mit dem Thema Inklusion in den Bergen gut auskennt. In diesem Punkt können wir für unser Projekt Via Alpina Youth – in dem es unter anderem um das Thema Inklusion geht – noch viel von ihnen lernen und unsere Erfahrungen austauschen.“
Was bringt ein Job-Shadowing euch?
„Der Austausch bietet einen ausführlichen Einblick in die Arbeit der Organisation und Erfahrungen aus erster Hand. Wir hatten die Möglichkeit, mit verschiedenen Mitarbeitenden über ihre Arbeit, Methoden und Herausforderungen zu sprechen und auch über das Wort «Inklusion» zu diskutieren: das Konzept selbst ist nämlich sehr breit gefächert. Wir hatten die Gelegenheit die Organisationsstruktur und -arbeitsweise, die Projektleitenden, den Bergführer und die verschiedenen Zielgruppen vor Ort zu beobachten und an verschiedenen Aktivitäten mitzumachen. Dadurch konnten wir unsere Partnerschaft auf professioneller sowie auf menschlicher Ebene vertiefen und die nächsten Schritte des Projekts im persönlichen Austausch planen.“
Welche neuen Fähigkeiten oder Kenntnisse habt ihr durch diese Erfahrung erworben?
„Wir haben einige Neue Dinge lernen können: so zum Beispiel, dass es bei der Arbeit mit Menschen, die aufgrund von Handicaps, schwieriger Lebenserfahrungen oder unzureichenden finanziellen Mitteln keinen Zugang zu den Bergen haben, nicht in erster Linie darum geht, den höchsten Gipfel zu erreichen, sondern dass es wichtig ist sich kleine (und somit erreichbare) Ziele zu setzen und diese dann auch zu erreichen. Dies ist ein Hauptanliegen der Organisation, da es für die Persönlichkeitsentwicklung der Teilnehmenden eine grosse Rolle spielen kann.
Ausserdem haben wir gesehen, dass die Begleitung der Gruppe(n) durch die jeweiligen Projektleitenden ein grosses Plus ist, denn nur so kriegt die Organisation bei ihren Zielgruppen auch ein Gesicht und sie bildet bei den Aktivitäten, die von Externen (Bergführer:innen, Kletterlehrer:innen, Biathlontrainer:innen uvm.) geführt werden, den roten Faden und die Kontinuität in Personalfragen.
Zudem konnten wir unsere verschiedenen Sprachkenntnisse gut nutzen und Einblicke in die französische Kultur und Gastfreundschaft erlangen und uns darüber austauschen. Ein weiterer gelernter Aspekt ist die Planung und Durchführung von Projekten für Menschen mit speziellen Bedürfnissen und alles, was man dabei im Kopf haben muss, um sicherzustellen, dass die Aktivitäten auch reibungslos ablaufen können. Wir haben auch verschiedenste neue Methoden für die Arbeit mit Gruppen gelernt und ausprobiert.“
Inwiefern hat eure Teilnahme am Job-Shadowing zum Erfolg des Projekts Via Alpina Youth beigetragen?
„Durch das Job-Shadowing konnten wir eine Partnerorganisation im Projekt näher kennenlernen. Dies erleichtert nicht nur die Zusammenarbeit massgeblich, sondern ist auch für den Erfolg des Projekts entscheidend. So können wir die jahrelange Erfahrung von En passant par la montagne beim nächsten Workshop im Rahmen des Projekts Via Alpina Youth gut nützen, um auch andere Partnerorganisationen und Teilnehmende auf die speziellen Bedürfnisse von marginalisierten Gruppen aufmerksam zu machen und Inklusion in der Bergwelt voranzutreiben. In unserer «Bubble» ist das Bewusstsein dafür, dass nicht alle Menschen einen egalitären Zugang zu den Bergen haben, noch nicht immer vorhanden.“
Welche Empfehlungen würdet ihr anderen geben, die an einem ähnlichen Job-Shadowing-Programm teilnehmen möchten?
„Aus unserer Sicht ist das eine gute Gelegenheit, über den Tellerrand hinauszuschauen und anderen die Möglichkeit zu geben, uns ihre Arbeit vorzustellen. Es war sehr gut, dass wir unsere Wünsche und Erwartungen vor dem Beginn des Job-Shadowings dargelegt haben und dann gemeinsam mit der gastgebenden Organisation ein gutes Programm aufgestellt haben.“